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Leitfaden für Expats in Spanien: Wie man legal ein Unternehmen gründet oder als Freiberufler arbeitet (2025)

Du möchtest nach Spanien ziehen und dein eigenes Unternehmen gründen? In diesem Leitfaden erfährst du, wie du dich als Ausländer legal selbstständig machen kannst: Visa, Steuern und Fördermöglichkeiten einfach erklärt.

Aktualisiert für 2025 | Für Unternehmer, Freelancer und digitale Nomaden | Visum, Steuern und Bürokratie verständlich erklärt

1. Kann ich als Expat in Spanien ein Unternehmen gründen?

Ja. Als Nicht-EU-Bürger kannst du ein Unternehmen gründen oder dich mit einem der folgenden Visa selbstständig machen:

Entrepreneur-Visum
Für innovative oder technologieorientierte Geschäftsmodelle. Projektbewertung durch ENISA oder das Wirtschaftsministerium erforderlich.

Selbstständigkeit (Autónomo)
Für klassische Tätigkeiten (z. B. Beratung, Gastronomie, Dienstleistungen). Erfordert Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis.

2. Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung

  • Realistischer Businessplan (Canvas oder klassisch)

  • Nachweis über finanzielle Mittel

  • NIE (Ausländer-Identifikationsnummer)

  • Anmeldung beim Finanzamt und der Sozialversicherung

  • Einhaltung der steuerlichen und arbeitsrechtlichen Vorschriften

3. Schritte zur Anmeldung als Freiberufler

  1. Anmeldung beim Finanzamt (Formular 036/037)

  2. Anmeldung bei der Sozialversicherung (RETA)

  3. Tätigkeitsbeginn erklären

  4. Anmeldung zur IAE (Gewerbesteuer)

  5. (Optional) Registrierung bei einer Berufskasse

Tipp: Ein Gestor (Bürokratie-Experte) ist eine große Hilfe.

4. Was kostet es, Selbstständig zu sein?

  • Mindestbeitrag: ca. 320 €/Monat (2025)

  • Flatrate für neue Selbstständige: 80 €/Monat für die ersten 12 Monate

5. Steuern für Selbstständige in Spanien

  • Vierteljährliche Einkommenssteuer (IRPF) – Formular 130

  • Umsatzsteuer (IVA), falls erforderlich – Formular 303

  • Jahreserklärung (IRPF – Formular 100)

  • Umsatzsteuerzusammenfassung – Formular 390

Je nach Region können Abweichungen auftreten.

6. Förderungen für ausländische Gründer

  • ENISA-Finanzierungen

  • Regionale und lokale Gründerzuschüsse

  • EU-Mittel (Next Generation EU)

  • Programme wie ACELERA PYME, Inkubatoren, Handelskammern

7. Welche Rechtsform ist die beste?

Rechtsform Geeignet für… Mindestkapital
Selbstständiger Freelancer, kleine Projekte 0 €
GmbH (Sociedad Limitada – SL) Startups, Partnerschaften 3.000 €
AG (Sociedad Anónima – SA) Große Unternehmen 60.000 €
Genossenschaft Kollektive Vorhaben Variabel

 Die SL ist die gängigste Form für Expats dank Haftungsbeschränkung und Flexibilität.

8. Brauche ich einen Anwalt oder Steuerberater?

Nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert. Ein Fachmann hilft dir:

  • Zeit zu sparen

  • Steuern zu optimieren

  • Fehler zu vermeiden

9. Kann ich aus Spanien für internationale Kunden arbeiten?

Ja. Du kannst remote als Freelancer weltweit arbeiten.

10. Visum für digitale Nomaden (seit 2023)

Spanien bietet ein spezielles Visum für:

  • Online-Freelancer

  • Remote-Angestellte ausländischer Firmen

Bis zu 5 Jahre Aufenthalt, mit Steuervorteilen und Familiennachzug möglich.